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Rainer Werner Fassbinder THEATER ALS PROVOKATION – Ausstellung in München


Vom 25. Mai bis 09. September im Deutschen Theatermuseum

In Kooperation mit der Fassbinder Foundation hat das Münchner Theatermuseum eine veritable Exhibition zum dramatischen Gesamtwerk RWFs auf die Beine gestellt. Zum 30. Todesjahr haben die Leiterin Claudia Blank und die Kuratorin Petra Kraus unter der wissenschaftlichen Mitarbeit von Daniel Kletke und David Barnett eine Schau konzipiert, die zum Teil bisher unveröffentlichtes Fotomaterial und Reproduktionen von seltenen Originaldokumenten aus den hierfür extra geöffneten Archiven vorweisen kann. Das Dokumentationsmaterial führt den Besucher aus der Zeit von 1965/66, in der die ersten beiden Stücke Tropfen auf heiße Steine und Nur eine Scheibe Brot entstanden, über die prägende Münchner Phase 1967-1971 mit den Schauspiel- und Regiearbeiten am action-theater und am antiteater weiter zu den Auftragsinszenierungen für das Bremer Stadttheater und das Bochumer Schauspielhaus bis hin zur Intendanztätigkeit der Jahre 1974/75 am Theater am Turm (TAT) in Frankfurt. Der Ausstellungsaufbau rekapituliert Fassbinders Weg aus den experimentellen, anarchistischen „Kellertheatern“ über die etablierten aber gleichzeitig innovativen Stadttheater zum basisdemokratischen „Mitbestimmungstheater“. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei eben dieser turbulenten, letztgenannten Station im Direktorium des TATs gewidmet, die mehr als andere für den Versuch der kollektiven Selbstverwaltung eines Ensembles stand und in der abgesagten, weil seinerzeit öffentlich umstrittenen Aufführung von Der Müll, die Stadt und der Tod gipfelte.

Neben den zahlreichen Plakaten, Theaterzetteln und Programmen werden Inszenierungs- und Probenmitschnitte sowie Fernsehaufzeichnungen präsentiert. Das Ausstellungsdesign wurde maßgeblich von der Münchner Agentur Klekam von Michael Lingg, erfahren im Bereich der visuellen Kommunikation, gestaltet. Die Tonspezialisten von Klangkosmonauten aus Berlin haben rare Interviewpassagen Fassbinders aus den Anfängen beim action-theater und antiteater digitalisiert und restauriert. Im Henschel Verlag ist quasi als Katalog und Begleitlektüre soeben die aktualisierte und erweiterte deutsche Ausgabe von „Rainer Werner Fassbinder and the German Theatre“ (2005) unter dem Titel „Theater als Provokation“ (2012) erschienen. Mit einem Vorwort von Hanna Schygulla.

Mehr Informationen:
Deutsches Theatermuseum München
Galeriestraße 4a (Hofgartenarkaden)
80539 München
Tel. 089 210691-28
info@deutschestheatermuseum.de

 

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