news

Der Müll, die Stadt und der Skandal

Fassbinder_300dpi_RGB_mit RahmenAm 31. Oktober 2015 jährt sich zum dreißigsten Mal ein Ereignis, das wie kein anderes nicht nur Theatergeschichte geschrieben hat: Mitglieder der Jüdischen Gemeinde besetzten die Bühne des Frankfurter Kammerspiels und verhinderten damit die Uraufführung von Rainer Werner Fassbinders Theaterstück „Der Müll, die Stadt und der Tod“.

Die Auseinandersetzungen um das Stück haben seither kein Ende gefunden, sie schwelen weiter im deutschen Theater wie im Gedächtnis der Stadt. Aber 30 Jahre könnten ein Anlass sein, neu sowohl über das Stück wie auch über die weltweit Aufsehen erregende Bühnenbesetzung nachzudenken. Es geht nicht darum, die damalige Aktion zu kritisieren oder als legitime Form des Protests in Zweifel zu ziehen. Sondern darum, im Abstand einer Generation mögliche Antworten auf immer noch virulente Fragen zu finden: Ist das Stück Fassbinders antisemitisch bzw. bedient es antisemitische Ressentiments – oder ist es ein Stück über Antisemitismus, das zur Aufklärung benutzt werden könnte? Daraus ergibt sich die Frage nach dem Antisemitismus heute, seinen Ursachen und Folgen, und was dagegen getan werden kann.

Zum Symposium erscheint der Band „Der Müll, die Stadt und der Skandal“ mit Beiträgen von Michel Friedman, Reiner Diederich, Birgit Seemann, Armin Pfahl-Traughber und Peter Menne im Nomen Verlag.

Samstag, 31. Oktober 2015

19:00 Uhr: Gespräch mit der Zeitzeugin Trude Simonsohn
Moderation: Ulrike Holler

20:00 Uhr: Chronik der Ereignisse
mit Karlheinz Braun und Marion Victor

Szenische Lesung von Rainer Werner Fassbinders „Der Müll, die Stadt und der Tod“
Mit: Edgar M. Böhlke, Alexander Brill, Wilfried Elste, Michael Herl, Birgit Heuser, Reinhard Hinzpeter, Peter Kupke, Sonja Mustoff, Cornelia Niemann, Willy Praml, Michael Quast, Ellen Schulz, Wolfgang Spielvogel, Regine Vergeen, Rupert von Plottnitz, Michael Weber
Leitung: Wolfgang Spielvogel
Eintritt:  16 / 12 / 8 €

Sonntag, 1. November 2015
17:00 Uhr: Fassbinders „Der Müll, die Stadt und der Tod“: Ein antisemitisches Stück? Ein Stück über Antisemitismus?
Gespräch mit Hermann Alter, Petra Kunik, Peter Menne und Günther Rühle
Moderation: Ulrike Holler

20:00 Uhr: Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit heute
Podiumsdiskussion mit Elisabeth Abendroth,Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, Esther Schapira und Dr. Birgit Seemann
Moderation: Ulrike Holler
Eintritt: 8 / 6 / 2 €

Mehr Informationen:

Das Gallus Theater sitzt in der Kleyerstr. 15 zu Frankfurt,
Anfahrt: http://www.gallustheater.de/info/anfahrt.php
Karten: Tel. 069 / 758 06 00 und  http://www.gallustheater.de/php/prog.php
Das Symposium findet mit freundlicher Unterstützung der gbs – Giordano Bruno-Stiftung und des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main statt.

zurück