Berlin Alexanderplatz (1979/80)
Ein Film in 13 Teilen und einem Epilog.
1. Die Strafe beginnt.
2. Wie soll man leben, wenn man nicht sterben will.
3. Ein Hammer auf dem Kopf kann die Seele verletzen.
4. Eine Handvoll Menschen in der Tiefe der Stille.
5. Ein Schnitter mit der Gewalt vom lieben Gott.
6. Eine Liebe, das kostet immer viel.
7. Merke – einen Schwur kann man amputieren.
8. Die Sonne wärmt die Haut, die sie manchmal verbrennt.
9. Von den Ewigkeiten zwischen den Vielen und den Wenigen.
10. Einsamkeit reißt auch in Mauern Risse des Irrsinns.
11. Wissen ist Macht und Morgenstund hat Gold im Mund.
12. Die Schlange in der Seele der Schlange.
13. Das Äußere und das Innere und das Geheimnis der Angst vor dem Geheimnis.
Epilog: Rainer Werner Fassbinder: Mein Traum vom Traum des Franz Biberkopf.
Erzählt wird die Geschichte des Franz Biberkopf (Günter Lamprecht), der ohne Perspektive, ohne Ziele, ohne Arbeit durch das Berlin der Jahre 1928/29 taumelt, ein gutmütiger, weicher, zärtlicher Mensch, ein harter, jähzorniger, brutaler Mensch – am Leben gehalten nur von dem großen Vertrauen, dass die Welt vielleicht schlecht sein möge, aber die Menschen doch gut. „Verflucht ist der Mensch, der sich auf Menschen verlässt“, das ist das Leitmotiv des Romans, aber Franz Biberkopf rappelt sich immer wieder hoch, erholt sich von allen Schlägen, bis ihm das Liebste genommen wird, das er auf der Welt hatte. Das erträgt er nicht mehr, er kommt in die Irrenanstalt und wird das, was man „vernünftig“ nennt – da ist es aber auch schon aus mit ihm.
Die Geschichte beginnt, wenn Franz Biberkopf das Zuchthaus Tegel verlässt; dort hat er gesessen, weil er im Jähzorn seine Freundin Ida (Barbara Valentin) erschlagen hat, jetzt tritt er in die brodelnde Großstadt und will ein neues Leben beginnen, auch wenn die Stadt ihm noch so viel Angst macht. Er hat einige Menschen, auf die er zählen kann: seine frühere Freundin Eva (Hanna Schygulla), die jetzt als Luxusnutte für ihren Zuhälter Herbert (Roger Fritz) arbeitet, der Wirt (Claus Holm) in seiner Stammkneipe und Frau Bast (Brigitte Mira), seine Zimmervermieterin. Das ist nicht viel, aber für Franz erst einmal genug – bis er merkt, dass er keine Arbeit findet, dass er nicht gebraucht wird, dass er schließlich von einem hintergangen wird, den er für seinen Freund hielt. Das wirft Franz erst einmal wieder um, er verkriecht sich in ein Haus, wo ihn niemand kennt und säuft und säuft – was hat er in diesem Leben zu suchen, wie soll er damit fertigwerden? Erst nach wochenlangen Depressionen kommt Franz wieder zu sich, reißt sich zusammen, will es dem Leben noch einmal zeigen. Aber da tritt Reinhold (Gottfried John) auf den Plan, eine geheimnisvolle Figur, eine faszinierende Figur für Franz: ist er Zuhälter, ist er Verbrecher, ist er gut oder böse, ist er skrupellos, ist er ein Dämon? Franz weiß es nicht, er weiß nur, dass er magisch angezogen ist von Reinhold und dass er bereit ist, ihm, Reinhold, blind zu vertrauen, was immer der auch von ihm will. Franz macht sich abhängig von Reinhold, er klammert sich so fest an ihn, bis er Reinhold lästig wird und der im buchstäblichen Sinn versucht, sich seiner zu entledigen: fast wäre Franz dabei ums Leben gekommen, aber so verliert er nur einen Arm und fängt noch einmal von vorne an. Mieze (Barbara Sukowa), die zarte, liebliche Mieze wird ihm dabei helfen, was kann einem stärker helfen, als wenn man geliebt wird und selber liebt!
Aber diesmal macht Reinhold ernst, er bringt Mieze um und nimmt Franz damit das einzige, das ihn am Leben gehalten hat. Jetzt ist es endgültig aus mit Franz Biberkopf.
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