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Newsletter März 2018

Die US-Vorführungen von Fassbinders Arbeiter-Fernsehserie ACHT STUNDEN SIND KEIN TAG können als voller Erfolg verbucht werden. Die Presse zeigt sich begeistert. So schreibt die New York Times in ihrer Besprechung: „Once again, here is a work that […] makes Mr. Fassbinder look more inventive than just about any filmmaker working today. […] The new restoration, from the original 16-millimeter film, probably represents the best it’s ever looked, given its original airing on tube television. […] This so-called ‘family series,’ an ensemble portrait of an extended clan in a West German city, is also a complete surprise — funnier, more humane and more optimistic than anything in the Fassbinder canon.“ Den gesamten Artikel kann man auf der Website der New York Times nachlesen: https://www.nytimes.com/2018/03/13/movies/eight-hours-dont-make-a-day-review-rainer-fassbinder.html

Eine weitere schöne Besprechung erschien im New Yorker:
https://www.newyorker.com/magazine/2018/03/19/rainer-werner-fassbinders-rare-tv-series Der Filmkritiker Richard Brody bezeichnet ACHT STUNDEN SIND KEIN TAG dort als „one of Fassbinder’s most unusual and self-revealing projects […]. Fassbinder fills the series with the details of ordinary troubles—poverty, lack of affordable housing, casual racism, hostile bosses—but in lieu of a blanket denunciation of an implacable system he offers a vision of practical possibilities for local change at work, in the community, and at home.“

Im Magazin des Heimkino-Labels Criterion Collection gibt es außerdem einen kleinen Pressespiegel, bei dem man sich ausführlicher von der positiven Resonanz der US-Medien überzeugen kann (nachzulesen hier: https://www.criterion.com/current/posts/5465-a-rare-fassbinder-melodrama-makes-its-theatrical-premiere). Criterion wird Fassbinders Serie im Oktober 2018 auch für den amerikanischen Markt auf DVD und Blu-ray herausbringen.

Wir wollen auch noch einmal auf die vollständige Fassbinder-Retrospektive hinweisen, die vom 11. April bis zum 13. Mai in der Cinémathèque française stattfinden wird (das gesamte Programm gibt es hier: http://www.cinematheque.fr/cycle/rainer-werner-fassbinder-439.html). ACHT STUNDEN SIND KEIN TAG wird sowohl im Rahmen der Retrospektive als auch in ausgewählten französischen Kinos gezeigt. Carlotta Films bringt die Serie in Frankreich außerdem am 25. April auf DVD und Blu-ray heraus (mehr Informationen dazu hier: http://www.carlottavod.com/huit-heures-ne-font-pas-un-jour)

Das letzte Buch des kürzlich verstorbenen Kulturtheoretikers Mark Fisher gibt es nun auch auf Deutsch. In seinen Essay begibt sich Fisher „auf die Spur zweier eigentümlicher Affekte, dem Seltsamen und dem Gespenstischen. Eng verbunden und doch getrennt, stellen beide das Verhältnis von Innen- und Außenwelt infrage, heften sich an das Eigenartige und Unbekannte, bedrücken, ohne Angst zu erregen, faszinieren und verstören zugleich.“ Eines der Kapitel trägt den Titel „Simulation und Entweltlichung: Rainer Werner Fassbinder und Philip K. Dick“ und handelt von RWFs Science-Fiction-Zweiteiler WELT AM DRAHT. „Das Seltsame und das Gespenstische“ kann man unter anderem auf der Seite des Verlags erwerben: https://edition-tiamat.de/das-seltsame-und-das-gespenstische/

Zum Abschluss wollen wir noch Hark Bohm gratulieren, der beim Deutschen Filmpreis die Ehren-Lola verliehen bekommt. Bohm war, wie sein Bruder Marquard, in mehreren Filmen Fassbinders als Schauspieler zu sehen, inszenierte aber auch selbst – seine wohl bekannteste Regiearbeit ist NORDSEE IST MORDSEE – und arbeitete als Drehbuchautor bei den letzten beiden Filmen von Fatih Akin mit. Die Preisverleihung findet am 27. April statt.

Wir wünschen unseren Freunden und Lesern einen schönen Frühlingsbeginn und entspannte Osterfeiertage und melden uns im April wieder mit Neuigkeiten rund um Rainer Werner Fassbinder.

 

Foto links: ACHT STUNDEN SIND KEIN TAG © Rainer Werner Fassbinder Foundation

Foto rechts: Hark Bohm in Lili Marleen © Rainer Werner Fassbinder Foundation

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