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Neue Sonderausstellung im Deutschen Filmmuseum Frankfurt

DIF und RWFF zeigen „Fassbinder – JETZT. Film und Videokunst“Bild 2 - rechts zu Fassbinder JETZT

„Mit meinen Filmen bau‘ ich ein Haus. Einige sind der Keller, andere sind die Wände, und wieder andere sind das Fenster.“ Ab dem 30. Oktober hat Fassbinder abermals eine feste Adresse in Frankfurt. Zumindest für ein Dreivierteljahr… Wir erinnern uns: Er wirkte in der Spielzeit 1974/75 als künstlerischer Direktor des TAT (Theater am Turm) in der Mainmetropole. Dort, wo durch ihn die Wellen einstmals so hoch wogten, die Filme MUTTER KÜSTERS FAHRT ZUM HIMMEL, SCHATTEN DER ENGEL (R.: Daniel Schmid) und IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN entstanden, greift nun also die Sonderschau „Fassbinder – JETZT. Film und Videokunst“ Raum.

Seit dem großen Umbau von 2010/11 ist der Bereich der Dauerausstellung des Deutschen Filmmuseums komplett überarbeitet und neu konzipiert worden. Die Rainer Werner Fassbinder Foundation hatte hierzu schon vor einiger Zeit Exponate von einmaligem Wert beigesteuert, die seitdem als Leihgaben im Hause gezeigt werden. So kann beispielsweise die Kunst der Montage und Tonmischung anhand sogenannter Schnürsenkel-Bänder nachvollzogen werden. Das sind Originalmaterialien zu DIE EHE DER MARIA BRAUN und BERLIN ALEXANDERPLATZ, mit denen Juliane Lorenz seinerzeit gearbeitet hat.

Die idealen Voraussetzungen in Frankfurt machen die im Herbst startende Sonderschau überfällig. Das Kooperationsprojekt zwischen dem Deutschen Filminstitut e.V. (DIF) in der Spitze mit der Direktorin Claudia Dillmann und der RWFF, vertreten durch Präsidentin Juliane Lorenz, wird unter anderem vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain gefördert. Es ist weiterhin Bestandteil der B3 Biennale des bewegten Bildes (Moving Image Biennial).

In der Konstellation wirklich neuartig und die Schau mit einem  Alleinstellungsmerkmal kennzeichnend wird die Verknüpfung der Themen aus Fassbinders Filmen mit den Perspektiven und Sujets zeitgenössischer Videokünstler aus aller Welt sein. Über die Ansätze der Arbeiten der teilnehmenden Künstler Tom Geens, Runa Islam, Maryam Jafri, Jesper Just, Jeroen de Rijke (†) / Willem de Rooij und Ming Wong werden wir in den kommenden Monaten noch berichten.

Die Kuratoren Hans-Peter Reichmann (DIF) und Dr. Daniel Kletke (RWFF) haben zusammen die umfangreichen Archivbestände insbesondere des Schriftenarchivs in Berlin durchforscht. Eine lange Planung und detaillierte Vorarbeit geht dem Projekt voraus. Aus den Schatzkammern der RWFF werden zahlreiche bisher nie zuvor öffentlich präsentierte Dokumente in aktuellen Zusammenhängen zu sehen sein. Der Ausstellungskatalog erscheint in deutscher und englischer Ausgabe. Im kleinen aber feinen Kino des Filmmuseums (131 Plätze) wird es neben der obligatorischen RWF-Retrospektive Screenings der Referenzwerke von François Ozon, Pedro Almodóvar, Oskar Roehler, Lars von Trier und Todd Haynes geben.

Fassbinder – JETZT
Film und Videokunst
30. Oktober 2013 bis 1. Juni 2014

Mehr Informationen

Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
info@deutsches-filminstitut.de

Tel.: +49 (0)69 961 220 220
Fax: +49 (0)69 961 220 999

Frankfurter Allgemeine Zeitung:
FAZ.NET vom 26.08.2013, Vom Gedächtnis direkt auf das Blatt von Hans Riebsamen
FAZ.NET vom 28.04.2013, Wer die Welt retten will, muss Konventionen missachten von Pascale Anja Dannenberg im Gespräch mit Anna Schulz, Jule Murmann und Anna Fricke

Kulturfonds Frankfurt RheinMain

B3 Biennale des bewegten Bildes

 

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